Einsiedel die Perle im Zwönitztal
Einsiedel-2

Der Kirchbuchführer, Herr Otto Kämpfe, hat im Sterbebuch der Kirchgemeinde Einsiedel von 1900 bis 1945 zu den Ereignissen vom 5.März 1945 folgendes eingetragen.

Kurz nach 8 Uhr abends wurde Alarm gegeben. Bereits wenige Minuten später war die ganze Gegend in ein unheimliches fahles Licht gehüllt, das durch die von den Fliegern an Fallschirmen ausgehängten Leuchtbomben verursacht wurde. Und nun setzte der Angriff ein. Massen von Spreng- und Brandbomben wurden auf das unglückliche Dorf geworfen; aus den meisten Gebäuden schlugen bald die Flammen empor. Die Feder sträubt sich, all das Entsetzen und das Grauen zu schildern, das sich unseren Augen bot. Es war viel entsetzlicher, als man zunächst ahnen konnte. Von den zirka 500 Gebäuden unseres Ortes sind 75% zerstört oder ausgebrannt, mindestens 1200 Familien obdachlos. Sämtliche Fabriken, mit Ausnahme der allerdings auch schwer beschädigten Brauerei sind gänzlich zerstört. Vernichtet wurden auch 5 größere Bauerngüter, teilweise mit dem ganzen Viehbestand.
Völlig ausgebrannt ist auch unsere schöne alte Kirche, die daneben stehende alte Volksschule und auf dem Friedhof die Leichenhalle. Von den noch stehenden 126 Gebäuden sind es nur noch 7, die keine Beschädigungen haben. Alle anderen sind furchtbar mitgenommen und manche nicht mehr bewohnbar. Es ist ein Bild furchtbarer Zerstörung. Aber noch erschütternder sind die Verluste an Menschenleben, die zu beklagen sind und die fast alle in den Kellern der Häuser oder in angelegten Bunkern umgekommen sind.
129 Tote haben wir auf unseren Friedhof begraben, davon sind 102 Tote in einem Gemeinschaftsgrab, die anderen in verschiedenen Gräbern beigesetzt worden.

So sah Einsiedel nach dem Angriff vom 5. März 1945 aus. Wird fortgeseztz 

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2015 © Copyright by Bernd Obermaier  Projektstart: 25.07.2000 aktueller Stand vom 03.01.2015
154 Seiten Einsiedler Geschichte,