Einsiedel die Perle im Zwönitztal
Einsiedel-2

Ricarda Merbeth eine von hier !

Der Liederabend der in Einsiedel geborenen Künstlerin bringt 8600 Euro ein.

Am 28.08.2005 fand ein Benefizkonzert mir der Einsiedler Opernsängerin Ricarda Merbeth statt.

Ricarda MerbethEin Benefizkonzert sollte es werden; für ausreichend Wärme für Musizierende in der Kirche in Einsiedel sollte genügend Geld her. Es wurde eine echte Liebeserklärung der Sopranistin Ricarda Merbeth, inzwischen in die erste Liga der Musikmetropolen aufgerückt, an ihrer Heimat Einsiedel. Der ganze Ort schien auf den Beinen zu sein, die Besucher steuerten in Sonntagslaune das Gymnasium an. Viele Helfer unterstützten das ungewöhnliche Konzert - die Eltern, die freiwillige Feuerwehr, Mitarbeiter der Kirche, des Ortschaftsrates, des Fördervereins der Schule natürlich und viele andere auch.
Die meisten Besucher wollten endlich wissen: Wie ist sie heute? Das Mädchen von hier aus der Kurrente, später Solistin in Magdeburg und Weimar, bevor sie sich durch Können an die Staatsoper nach Wien katapultierte. Die Sopranistin im jugendlich-dramatischen Fach bindet künftig ein “Residenzvertrag” an die Wiener Staatsoper, der ihr größere Freiräume für internationale Gastspiele erlaubt. Seit Jahren ist sie “die Elisabeth” in Wagners Tannhäuser in Bayreuth.
Mit Liedern von Schumann, Mozart, Brahms, Mahler und Schubert entwarf sie ein Spektrum an Stimmungen, an Lust und Leid, an Einfalt und Vielfalt, an Neckischen und Tragischem, und traf auf ein begeistertes Publikum. Wie schön, dass sich Ricarda Merbeth nicht allein auf sicheres Terrain verließ, mit Mozart ,,Das Veilchen” und ,,Komm lieber Mai” meisterliche Miniaturen zauberte, mit Schuberts ,,Forelle” schnelle Punkte holte, sondern das Publikum mit Gustav Mahler und Richard Strauss auch forderte. Mühelos gleitet sie hinab ins Mezzofach und hinauf in die Koloratur. Dank bester Technik erreichte sie die uneingeschränkte Hinwendung auf musikalische Inhalte. Dazu beherrscht sie eine Tugend, die oft sträflich vernachlässigt wird. Die präzise Aussprache, erlebbar wird die Formung des Wortes, des Gedankens in Musik, wie mann es nur selten zu hören bekommt.
Dazu konnte sie sich auf den Mann am Klavier wunderbar verlassen. Jendrik Springer ist Studienleiter an der Wiener Staatsoper, ein Hervorragender Pianist, auf einer Wellenlänge, in einem Atem mit ihr, der aus der Musik lustvoll alles herausholt, von staubtrockener Minimierung bis zur großen schwelgerischen Geste.
An diesem Abend verfestigte sich, was man hoffte. Sie bleibt eine von hier. Warmherzig, eine Könnerin, zurückhaltend, aber wenn es darauf ankommt, fähig zu ganz großen Gefühlen, die Musik auszulösen vermag. Mit Rusalkas an den Mond von Anton Dvorak verabschiedete sich Ricarda Merbeth von ihren Einsiedlern.
650 Besucher erlebten das Konzert in der dicht besetzten Aula des Gymnasiums, 8600 Euro gehen auf das Konto der Kirche in Einsiedel, die damit ihren Heizungseinbau fortsetzen kann.

Foto: Andreas Truxa, in Freie Presse Chemnitz vom 30.08.2005
Bericht von Marianne Schultz in Freie Presse Chemnitz vom 30.08.2005

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2015 © Copyright by Bernd Obermaier  Projektstart: 25.07.2000 aktueller Stand vom 03.01.2015
154 Seiten Einsiedler Geschichte,