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Meine kurze Geschichte wird wenig zu Deiner Forschung ueber Einsiedel beitragen aber es koennte eine Randbemerkung sein. Es trug sich auch nicht vor 1945 zu ( den Zeitrraum den Du fuer Deine Untersuchung angibst) - sondern im April 1945. Ich war damals 12 Jahre alt.
“Anfang 1945 wohnten meine Mutter und ich in Berlin. Um den Einmarsch der Russen in der Gross-Stadt zu vermeiden zogen wir zu meiner Tante und ihren zwei Toechtern (ein- und dreijaehrig) nach Falkenberg, Sachsen. Diese Kleinstadt schien auch nicht der richtige Platz die Russen zu erwarten, sodass meine Mutter und ihre Schwester sich fuer die Flucht nach dem Westen entschieden. Mit einem Kinderwagen und zwei Fahrraedern gings auf die Landstrasse, westwaerts. Wir setzten ueber die Elbe bei Belgern. Die Mulde war der naechste Fluss, aber ein Uebergang war unmoeglich. Die zwei Frauen entschieden sich am Ostufer der Mulde suedlich weiter zu trecken bis sich eine Moeglichkeit zum uebersetzen anbot. Zu der Zeit schloss sich ein junger Mann den beiden Frauen und uns Kindern an. Er hiess Heinz Endesfelder und war auf dem Wege zu seinem Heimatort Einsiedel und seiner Mutter. Ich weiss heute nicht was die Umstaende waren oder wo er her kam, ich weiss nur dass unsere kleine Truppe zusammen blieb und tags marschierte und nachts in Waeldern uebernachtete. Ich kann mich an Einzelheiten nicht mehr erinnern aber es ist klar dass wir alle zusammen schliesslich Einsiedel erreichten und von Frau Endesfelder aufgenommen wurden. Ihre Freude ihren Sohn Heinz so unerwartet wiederzusehen muss unglaublich gewesen sein.
Meine Mutter, ihre Schwester und wir drei Kinder erwarteten das Ende des Krieges bei Frau Endesfelder bis wir eine gewisse Zeit spaeter wieder auf die Landstrasse gingen und nach Falkenberg zurueckzogen.
Eine Buergerin von Einsiedel bot Zuflucht und Schutz fuer zwei Frauen und drei Kinder auf der Flucht.
Einsiedel kann stolz auf sie sein.”
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